Warum Solar nicht an den steigenden Energiepreisen schuld ist

Mobile Communication 24. Oktober 2013

Ratingen, 24. Oktober 2013 Laut eines Gutachtens des Beratungsunternehmens Energy Brainpool über die zukünftige Entwicklung des Strommarktes ist der Ausbau der Solarenergie nicht der Hauptgrund für den Anstieg der Strompreise. Die Kosten für Energie aus der Steckdose steigen zwar vermutlich auch im nächsten Jahr, aber das liegt im Wesentlichen an den gesunkenen Großhandelspreisen an der Strombörse. Verbraucher fragen sich daher zunehmend, warum die Strompreise steigen, obwohl die Energiepreise an der Strombörse zur gleichen Zeit sinken. Der Solar-Spezialist LG Electronics hat hinter die Kulissen geschaut und erläutert die Entwicklung des Strommarktpreises.

Das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG)

Das „Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien”, beschlossen im Jahr 2000 und inzwischen mehrfach novelliert, bildet die Grundlage für die aktuelle Situation am Strommarkt. Darin werden drei entscheidende Prinzipien festgeschrieben, die bis heute unverändert gelten: Strom, der aus Wind-, Wasser- und Sonnenkraft erzeugt wird, genießt Vorrang im Stromnetz. Das bedeutet, dass die Energieversorger zuerst den sauberen Strom an ihre Kunden ausliefern müssen. Anwender, die Strom mit erneuerbarer Energie erzeugen, erhalten für ihre eingespeisten Kilowattstunden garantierte Festpreise. Diese wurden zwar in der Höhe inzwischen mehrmals angepasst, aber wer beispielsweise zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Solaranlage in Betrieb genommen hat, bekommt für 20 Jahre die zur Startzeit gültige Einspeisevergütung. Zwischen dem festgelegten Preis für die Einspeisung des sauberen Stroms und dem Verkaufspreis klafft jedoch eine Lücke. Die Differenz, die nach dem Verkauf fehlt, wird auf alle Stromkunden umgelegt. Einige Abnehmer sind allerdings ausgenommen, so zum Beispiel stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen.

Warum steigt der Strompreis?

Spätestens bei der Stromkostenabrechnung merken Verbraucher, dass die Strompreise auch 2013 wieder leicht gestiegen sind. Die Prognosen für 2014 sehen ähnlich aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Umlage zur Finanzierung der Energiewende weiter steigt. Doch die Kostenzunahme liegt nicht in erster Linie an der steigenden Verbreitung von Solaranlagen. Vielmehr ist sie auf die bestehenden Überkapazitäten der Energieversorger zurückzuführen. Diese bieten neben Strom aus erneuerbaren Energien auch den konventionell hergestellten Strom, dessen Produktion sich nicht so einfach drosseln lässt, an der Strombörse an. Der daraus resultierende Effekt liegt kaufmännischen Regeln zugrunde: Übersteigt das Angebot die Nachfrage, sinkt der Verkaufspreis.

Der Preis für eine Kilowattstunde an der Strombörse wird deshalb vermutlich von etwa fünf auf vier Cent fallen. Das heißt: Da die Lücke zwischen Markt- und garantiertem Festpreis größer wird, steigt die Umlage, die die Verbraucher zahlen. Diese größer werdende Kluft ist etwa zur Hälfte für den zu erwartenden Anstieg der Verbraucherpreise verantwortlich.

Ein weiteres Viertel des Mehrpreises entsteht allerdings durch die Ausnahmeregelung für energieintensive Betriebe, denn auf diese wird die Umlage nicht angewendet. Deren Anteil müssen die privaten Verbraucher mit übernehmen. Hierüber ist eine politische Diskussion entbrannt, denn offenbar haben viele Unternehmen eine Ausnahmegenehmigung erhalten, die gar nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Die Studie weist auch nach, dass der weitere Ausbau der Solarenergie nur zu 18 Prozent an der zu erwartenden Erhöhung Schuld hat. In Zahlen handelt es sich um 0,2 Cent pro Kilowattstunde.

„Die weitverbreitete Meinung, Solar sei der Haupttreiber für die steigenden Energiepreisen, trifft nachweislich nicht zu. Die Preiserhöhungen für Strom resultieren hauptsächlich aus nicht mehr konkurrenzfähigen konventionellen Energieformen wie Kohle und Atomstrom sowie den sehr fragwürdigen Ausnahmeregelungen für vermeintlich stromintensive Unternehmen, die von der EEG Umlage befreit sind.“, erklärt Michael Harre, Vice President der EU Solar Business Group bei LG Electronics Deutschland. „Es ist unsere Pflicht, die Energiewende voranzutreiben, damit wir unseren Kindern eine saubere Umwelt hinterlassen. Wir bei LG werden auch weiterhin alles dafür tun, den Markt mit hochwertiger und leistungsfähiger Solartechnik zu versorgen, um Energieproduktion nachhaltig zu gestalten und Verbraucher ein Stück weit unabhängig von der weiteren Entwicklung der Strompreise zu machen.“

Weitere Informationen unter www.lg.com/de/solar

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